Die Messen in Deutschland haben sich 2018 trotz schwieriger Rahmenbedingungen behauptet und ein insgesamt solides Ergebnis abgeliefert. Das ergaben vorläufige Berechnungen des Deutschen Messeverbandes AUMA. Auf den 178 internationalen und nationalen Messen wurden gegenüber den Vorveranstaltungen im Durchschnitt 1,5% mehr Aussteller und etwa 1% größere Standfläche registriert. Die Besucherzahlen lagen nur knapp ein halbes Prozent unter dem bisherigen Niveau. Von diesen Messen wurden fast 80% durch die FKM zertifiziert.
Die Entwicklung der Ausstellerzahlen und Standflächen liegt zwar unter den Wachstumsraten des Jahres 2017, als gut 3,5% mehr Beteiligungen und rund 3% mehr Fläche registriert wurden. Jedoch haben sich die Unsicherheiten über die Entwicklung der heimischen Konjunktur und des Außenhandels – Stichwort Protektionismus – erheblich verstärkt. Dies hätte auch zu einem deutlich vorsichtigeren Messe-Engagement in der Wirtschaft führen können. Auch hatten Diskussionen über die „richtigen“ Veranstaltungsformate letztlich nur auf wenige Branchenmessen negative Auswirkungen. Dazu der AUMA-Vorsitzende Walter Mennekes: „Natürlich müssen sich Messen weiterentwickeln. Aber die meisten Grundkonzepte unserer Messen sind zukunftsfähig. Bedarf an deutlich veränderten Formaten gibt es nur in einem relativ schmalen Segment von Messen. Ich warne davor, die Festivalisierung generell als neuen Messetrend auszurufen. Messen aller Art werden aber emotionaler werden, auch die B2B-Messen. Und dieser Prozess hat in vielen Fällen schon begonnen. Aber letztlich müssen alle Neuausrichtungen dem Großteil der Aussteller und Besucher einen konkreten geschäftlichen Mehrwert bieten.“
Auch die internationale Attraktivität der deutschen Messen ist nach Berechnungen des AUMA unangefochten: Die Beteiligungen aus dem Ausland legten 2018 deutlich überdurchschnittlich in einer Größenordnung von 3% zu – auf Aussteller- und Besucherseite. Für die 174 internationalen und nationalen Messen des Jahres 2019 rechnet der AUMA erneut mit kleinen Zuwächsen auf der Ausstellerseite und stabilen Besucherzahlen. Unsicherheiten liegen vor allem in der weiteren Entwicklung von Messen im Automobilsektor.
Eine tendenziell optimistische Stimmung in der Branche ergab auch eine Umfrage des AUMA bei den Messeveranstaltern im Rahmen der Verbandsumfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Dezember 2018. Danach erwartet eine Mehrheit der deutschen Messegesellschaften 2019 höheren Umsatz als im Vorjahr trotz des turnusbedingt etwas kleineren Messeprogramms. Ebenso soll die Zahl der Beschäftigten bei den Messegesellschaften steigen.