Besucher wollen auf Messen zunächst einmal Produkte und Leistungen einzelner Anbieter sehen, am besten natürlich Innovationen. Und sie wollen auf dieser Basis Geschäfte zumindest vorbereiten. Aber zum Zielspektrum von Besuchern gehören auch Informationen über Branchentrends, über den Stand der Forschung und Weiterbildung. Auf Publikumsmessen geht es oft um Unterhaltungswert, aber beispielsweise auch um Fragen der Berufswahl. Deshalb gehören zusätzliche Plattformen zum Angebot fast jeder Messe. Dies können beispielsweise begleitende Kongresse und Informationsveranstaltungen sein oder aber Sonderschauen.
Laut FKM-Zertifizierungsregeln sind Sonderschauen Flächen innerhalb einer Messe, auf denen das Thema einer Veranstaltung umfassend oder in einzelnen Aspekten ausstellerunabhängig erläutert wird. Organisiert werden sie üblicherweise vom Veranstalter in Zusammenarbeit mit Trägerverbänden, Kammern oder auch wissenschaftlichen Institutionen. In solchen Sonderschauen werden Forschungsergebnisse, Designschauen, Informationen zur Aus- und Weiterbildung und andere übergreifende Themen präsentiert.
Denn auf Messen geht es immer auch darum, wie die Zukunft der Branche aussieht, ob und wann sich Technik- und Designstudien durchsetzen und in einigen Jahren zu neuen Produkten und Verfahren führen. Die Messeveranstalter unterstützen dies in vielfacher Hinsicht, etwa durch Preisverleihungen und Präsentationsflächen.
Und wenn es um die Berufswahl geht, können Interessenten, etwa für Handwerksberufe, im Rahmen von Sonderschauen anderen bei der praktischen Arbeit zusehen und vielleicht sogar selbst ihre Fähigkeiten testen. Deshalb nutzen etwa Handwerksorganisationen immer häufiger regionale Fach- oder Publikumsmessen, um in Zeiten eines knapper werdenden Angebots an Auszubildenden Schüler für Handwerksberufe zu begeistern. Sonderschauen können also eine Vielzahl zusätzlicher Anreize schaffen, eine Fachbesucher- oder Publikumsmesse zu besuchen oder die Aufenthaltsdauer zu verlängern.